Sie können entweder eine Firma beauftragen oder Ihre Terrassenplatten selbst verlegen. Hier in diesem Video erhalten Sie Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Platten selber verlegen können.
Jeder echte Garten - Fan zieht im Frühling und Sommer um: Sein neues Zuhause, sein neues Wohnzimmer, ist in diesen Monaten der Garten. So viel verschiedene
Gestaltungsmöglichkeiten es dafür gibt, früher oder später möchte man dabei festen Boden unter den Füßen haben.
Also muss eine Terrasse her. Das kann ja nicht so schwierig sein, ein paar Steinplatten in die Erde legen, alles fest stampfen und fertig.
Doch die Ernüchterung kommt meist schon im nächsten Frühjahr, bevor der Sommer kommt. Einige Platten haben sich abgesenkt, ein paar sind gerissen und ein oder zwei lösen sich sogar ab. So sehr wir die Arbeit von Heimwerkern respektieren, diesen Ärger kann man sich ersparen, wenn man einen Fachmann mit dieser Aufgabe betraut.
Allein die Analyse des Untergrundes und der Lichtverhältnisse und die daraus resultierende Planung machen sich früher oder später mit Sicherheit bezahlt. Wer einen Fachmann beauftragt, spart unter dem Strich sogar Geld. Man muss sich bewusst machen, dass die Terrassenplatten nur die oberste Schicht eines kompletten, begehbaren Bodenaufbaus bilden.
Darum fängt das Verlegen von Terrassenplatten, egal ob auf Beton, Split oder Erde mit den Untersuchung des Untergrundes an. Ein guter Untergrund muss mechanisch und thermisch möglichst stabil sein. Dazu gehört auch, dass später kein Wasser in den Untergrund eindringen darf, weder von oben oder unten noch von der Seite. Denn früher oder später dringt neben der Feuchtigkeit auch Frost in den Untergrund ein. Die besondere, fast einzigartige Fähigkeit des Wassers, sich bei Temperaturen unter Null wieder auszudehnen, sprengt fast jedes Material.
Darum ist Wasser ein großer Feind für alle Untergründe. Je sorgfältiger der Untergrund vor dem Eindringen von Wasser geschützt wird, desto haltbarer wird der Untergrund und die darauf liegende Schichten bis hin zu den Terrassenplatten.
Woraus besteht eigentlich eine Terrassenplatte?
Da gibt es viele Möglichkeiten. Stein, Beton oder Holz werden als Naturmaterialien gern verwendet. Granitsteine, Sandsteine und Natursteine in verschiedenen Farben erweitern das Spektrum.
Daneben gibt es auch Kunststoffe, von denen wir aber eher abraten.
Bei der Kombination von Platten und Untergrund müssen viele Faktoren berücksichtigt werden. Neben Wasser muss die Sonneneinstrahlung berücksichtigt werden, diese erwärmt die Terrassenplatten zuerst. Dadurch dehnen sich diese aus. Es können Haarrisse entstehen. Und schon sind Schimmelpilze, Moos oder gar Grassamen am Gedeihen.
Eine Terrasse ohne Sonne ist aber auch nicht das wahre Glück. Darum muss man dafür sorgen, dass die Ausdehnung der Terrassenplatten durch den Untergrund abgefangen beziehungsweise kompensiert wird. Voraussetzung ist dafür eine absolut ebene Grundfläche. Wer an dieser Stelle nachlässig arbeitet, bezahlt später den Preis in Form von ungewollten und unschönen Defekten im Gefüge seiner Terrasse.
Noch einmal die Eigenschaften eines »idealen« Untergrundes kurz zusammengefasst:
- Die Fläche muss eben sein.
- Der Untergrund muss flexibel und zugleich fest sein.
- Die Tragfähigkeit muss ausreichen, mit Sicherheitsreserve
- Die Wärmeausdehnung von Platten und Untergrund muss zusammen passen. - Die gesamte Konstruktion muss wasserdicht beziehungsweise ableitend sein - Terrassenplatten und Untergrund müssen frostbeständig sein
Eine vorhandene, stabile Bodenplatte kann genutzt werden, wenn sie absolut intakt, also ohne Risse und Unebenheiten ist. Etwaige noch vorhandene Risse müssen beseitigt werden. Dann muss ein ausreichendes Gefälle vorhanden sein. Dieses lässt sich durch das Aufbringen von Estrich erzielen. Das Gefälle muss zwei bis drei Prozent betragen. Das ist notwendig, damit Regenwasser abfließen kann. Wenn die Betonplatte, auch nach der Vorbereitung mit Estrich, absolut eben und gleichmäßig ist, können die Terrassenplatten mit einem speziellen Natursteinkleber verklebt werden.
Die Terrassenplatten können auch in einem Mörtelbett verlegt werden, dessen Untergrund die Betonplatte bildet. Dabei entfällt die Einebnung mit Estrich. Das Mörtelbett ermöglicht eine präzise Ausrichtung der Terrassenplatten. Diese Arbeit ist aber sehr anspruchsvoll. Hier sind erfahrene, professionelle Handwerker gefragt. Das eigentlich Verlegen erfolgt dann auf dem noch frischen Mörtel. Dieser soll schnell »anziehen«, das bedeutet sich vom Zustand der Feuchtigkeit in ein trockenes, flaches Bett für die Terrassenplatten verwandeln und diese an sich binden. In der Zwischenzeit sind auch noch Korrekturen mit einem Gummihammer möglich. Dies bedarf jedoch großer Erfahrung und geht auch für Handwerker nicht ohne »Lehrgeld« zu bezahlen ab. Vor dem Abbinden des Mörtels darf die die Verlegefläche dann nicht mehr betreten werden.
Diese Methode eignet sich schon eher für den ambitionierten Heimwerker. Splitt Schotter und Sand sind tragfähig und gleichzeitig flexibel und nicht elastisch. Auf einer Betonplatte können diese Materialien als tragende Schicht aufgebracht werden. Auch vorher verdichtete Erde kann als Untergrund für Splitt dienen. Verdichten heisst hier nicht fest stampfen. Der mehrmalige Einsatz einer Rüttelmaschine mit Abständen zum Absetzen des Bodens dazwischen ist unbedingt notwendig. Sonst kommt es später zu unliebsamen Überraschungen in Form von unregelmäßigen Absenkungen, Wasser dringt ein und die ganze Arbeit war umsonst.
Man beginnt mit einer Schicht in gröberer Körnung, die etwa 20 cm betragen sollte. Dann folgt eine Schicht in feinerer Körnung, etwa fünf Zentimeter dick. Dazwischen ist immer wieder ein Rüttler oder eine Walze zur Verdichtung einzusetzen.
Sand eignet sich nur als oberste Schicht. Schotter hat eine bessere Tragfähigkeit als Splitt und ist daher für stark beanspruchte Terrassen besser geeignet. Große Aufmerksamkeit sollte nach wie vor der Feuchtigkeit gewidmet werden. In manchen Fällen ist eine geeignetes Drainagesystem unabdingbar.
Wenn der richtige Untergrund geplant ist, muss man sich vor dem größten Feind einer Terrasse schützen: dem bereits erwähnten Wasser. Ein Drainagesystem ist eine einseitig durchlässige Schicht zum Beispiel aus Drainagematten Damit kann man einsickerndes Wasser ableiten, das Wasser darf keinesfalls nach oben dringen. Nur so lassen sich spätere Frostschäden vermeiden.
Wichtig ist auch der richtige Einbau der Drainagematten. Werden sie verkehrt herum eingebaut, verlieren sie ihre Wirkung. Eine Alternative sind noch sogenannte Stelzenlager. Stelzenlager sind rasch und einfach verlegt und lassen sich mit einem Einstellschlüssel genau justieren. Auf Stelzenlager montierte Platten können leicht ausgetauscht werden.
Die Fläche zur Hauswand hin muss unbedingt abgedichtet werden. Das Splittbett erhält eine Randeinfassung, damit der Splitt nicht wegrutschen kann. Beim Verlegen kann man sogenannte Fugenkreuze verwenden um eine gleichmäßige Verlegung zu erreichen.
Noch ein Wort beziehungsweise ein Tipp zum Thema Splitt: Edelsplitt ist teurer, lohnt sich aber in der Anschaffung, damit später keine Verfärbungen entstehen.
Direkt auf der Erde sollten keine Terrassenplatten verlegt werden. Neben der unbedingt notwendigen vorherigen Verdichtung braucht es im Anschluss daran eine Trageschicht aus Splitt oder aus einem der erwähnten Untergründe.
Lockere Erde sollte auf keinen Fall als Untergrund für Ihre neue Terrasse verwendet werden .
Ja, es ist möglich, einen Steinteppich über Terrassenplatten zu verlegen. Ein Steinteppich besteht aus kleinen Natursteinchen oder Quarzkieseln, die mit einem speziellen Bindemittel gemischt werden. Das resultierende Gemisch wird dann auf den vorbereiteten Untergrund aufgetragen und fugenlos über Terrassen- oder Waschbetonplatten verlegt.
Schauen Sie mal: Hier wurde z.B. ein Steinteppich über Waschbetonplatten verlegt <<
Bevor Sie einen Steinteppich auf Terrassenplatten verlegen, sollten Sie jedoch einige Dinge beachten: